Unser Taschenmesser Lexikon erklärt alle wichtigen Begriffe rund um Aufbau, Materialien, Schlif
Taschenmesser Lexikon – Fachbegriffe einfach erklärt
Taschenmesser sind weit mehr als nur praktische Alltagshelfer – sie sind Werkzeuge, Sammlerstücke, Outdoor-Begleiter und in vielen Situationen unverzichtbar. Doch wer sich mit Messern beschäftigt, stößt schnell auf zahlreiche Fachbegriffe, die nicht immer selbsterklärend sind.
In diesem Taschenmesser-Lexikon erklären wir dir alle wichtigen Begriffe rund um Aufbau, Materialien, Klingenarten, Mechaniken und vieles mehr. Egal ob du Einsteiger bist oder bereits Messer-Enthusiast – hier findest du schnell und verständlich die passenden Antworten.
Grundlegende Begriffe und Aufbau eines Taschenmessers
Klinge
Der wichtigste Bestandteil eines Taschenmessers. Sie besteht aus gehärtetem Stahl und kann unterschiedliche Formen, Schliffe und Längen haben. Die Klinge bestimmt maßgeblich den Einsatzzweck.
Rücken
Die obere, stumpfe Seite der Klinge. Sie dient bei manchen Modellen als Druckfläche beim Schneiden oder kann bei bestimmten Designs angeschliffen sein (z. B. bei Dolchklingen).
Erl
Der Teil der Klinge, der im Griff verankert ist. Bei feststehenden Messern ist der Erl oft durchgehend, bei Klappmessern ist er Teil des Gelenks.
Schneide
Der geschliffene Teil der Klinge, mit dem geschnitten wird. Je nach Anwendung kann sie glatt, gezahnt oder kombiniert sein.
Rückenfeder / Feder
Eine Metallfeder, die bei Slipjoint-Messern die Klinge offen hält, ohne sie zu verriegeln.
Verschlussmechanismen – Sicherheit und Funktion
Liner Lock
Ein weit verbreiteter Verriegelungsmechanismus. Eine Feder aus Stahl drückt beim Öffnen der Klinge von der Seite gegen den Klingenrücken und verhindert so ein unbeabsichtigtes Einklappen.
Frame Lock
Ähnlich wie der Liner Lock, jedoch ist hier der Rahmen des Griffs selbst Teil der Verriegelung. Besonders robust und bei modernen EDC-Messern beliebt.
Back Lock / Lockback
Eine Verriegelung, bei der eine Feder im Griff den Klingenrücken blockiert. Zum Lösen muss der Benutzer einen Druckpunkt am Griffende betätigen.
Slipjoint
Ein klassischer, nicht verriegelnder Mechanismus, bei dem die Klinge durch Federdruck offen gehalten wird. Häufig bei traditionellen Taschenmessern und legal in vielen Ländern.
Klingenformen – für jeden Zweck die richtige Form
Drop Point
Die am häufigsten verwendete Klingenform. Die leicht abfallende Spitze sorgt für eine stabile Spitze und hohe Kontrolle – ideal für Alltagsaufgaben.
Clip Point
Eine schlanke Klingenform mit abgesenkter Spitze für präzises Arbeiten. Beliebt bei Jagd- und Outdoormessern.
Spear Point
Symmetrische Klingenform mit mittiger Spitze. Eignet sich sowohl zum Schneiden als auch zum Stechen.
Tanto
Eine kantige, robuste Klingenform mit verstärkter Spitze, inspiriert von japanischen Schwertern. Besonders bei taktischen Messern beliebt.
Sheepsfoot
Eine stumpfe, gerade Klingenform ohne Spitze – ideal für kontrollierte Schnitte, z. B. bei Rettungsmessern.
Schliffarten – Einfluss auf Schneidverhalten und Haltbarkeit
Flachschliff
Eine gleichmäßig angeschliffene Klinge mit hervorragender Schneidleistung. Allrounder für Alltag und Outdoor.
Hohlschliff
Dünn ausgeschliffen für extrem scharfe Schneiden. Ideal für feine Arbeiten, jedoch etwas empfindlicher.
Balliger Schliff (Convex)
Sehr robuste Schneide, ideal für Outdoor- und Survival-Messer. Etwas schwieriger nachzuschärfen.
Wellenschliff (Serrated)
Gezahnte Schneide, die besonders gut durch Seile, Gurtbänder oder zähe Materialien schneidet.
Griffmaterialien – Komfort und Stabilität
Holz
Traditionell, warm und angenehm in der Hand. Oft bei klassischen Messern zu finden.
G10
Ein glasfaserverstärktes Epoxidharz, das sehr widerstandsfähig, griffig und leicht ist. Häufig bei modernen EDC- und taktischen Messern.
Micarta
Ein Verbundmaterial aus Gewebe und Harz. Robust, langlebig und mit guter Griffigkeit, auch bei Nässe.
Titan / Aluminium
Leicht, stabil und korrosionsbeständig. Wird häufig bei hochwertigen Taschenmessern verwendet.
Carbon Fiber
Extrem leicht und stabil mit modernem Look. Besonders beliebt bei Premium-Messern.
Weitere wichtige Begriffe
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EDC (Everyday Carry): Messer, die für den täglichen Gebrauch gedacht sind – kompakt, praktisch und leicht.
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Friction Folder: Klappmesser ohne Verriegelung oder Federdruck, bei dem Reibung die Klinge offen hält.
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Multitool: Kombinationswerkzeug mit Messer und zusätzlichen Funktionen wie Zange, Schraubendreher oder Säge.
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Klingenstahl: Legierung aus Eisen und Kohlenstoff, oft mit Zusätzen wie Chrom, Vanadium oder Molybdän für bessere Schneidhaltigkeit und Rostbeständigkeit.
Fazit – Wissen für Messerfreunde und Einsteiger
Mit diesem Taschenmesser-Lexikon hast du alle wichtigen Begriffe rund um Aufbau, Funktion und Materialien von Messern auf einen Blick. Ob du ein klassisches EDC suchst, ein taktisches Messer für Outdoor-Abenteuer oder ein elegantes Sammlerstück – mit dem richtigen Wissen triffst du die beste Wahl.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Taschenmesser
Was ist ein Taschenmesser?
Ein Taschenmesser ist ein klappbares Messer, das kompakt genug ist, um in der Hosentasche getragen zu werden. Es wird vielseitig eingesetzt – vom Alltag über Outdoor-Aktivitäten bis hin zu Rettungseinsätzen.
Welche Klingenformen gibt es?
Es gibt verschiedene Klingenformen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Drop-Point-Klingen sind Allrounder, Clip-Point-Klingen ideal für präzise Schnitte, Tanto-Klingen besonders robust und Spear-Point-Klingen universell einsetzbar.
Was ist der Unterschied zwischen Liner Lock und Back Lock?
Beides sind Verriegelungsmechanismen: Liner Lock nutzt eine innere Federplatte zum Blockieren der Klinge, während Back Lock mit einer Feder am Griffende arbeitet. Beide Systeme sorgen für sicheres Arbeiten.
Welches Material ist für den Griff am besten?
Das hängt vom Einsatzzweck ab. G10 und Micarta bieten hohe Griffigkeit und Robustheit, Holz wirkt klassisch und warm, während Titan und Carbon besonders leicht und widerstandsfähig sind.
Was bedeutet EDC bei Taschenmessern?
EDC steht für „Everyday Carry“ und bezeichnet Messer, die für den täglichen Gebrauch ausgelegt sind. Sie sind kompakt, praktisch und vielseitig nutzbar.
Welche Schliffarten gibt es?
Zu den gängigsten Schliffen zählen Flachschliff (Allrounder mit guter Schneidleistung), Hohlschliff (extrem scharf, aber empfindlicher), balliger Schliff (robust) und Wellenschliff (ideal für zähe Materialien).

